Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was ist gemeint mit „nüchtern sein“?


„Nüchtern“ hat in diesem Zusammenhang nicht mit Alkohol oder Drogen zu tun, auch wenn Sie diese vor der Anästhesie meiden sollen. Nüchtern bedeutet hier, mit leerem Magen zum Eingriff zu erscheinen.

Wie werde ich „nüchtern“?


Spätestens sechs Stunden vor dem Erscheinen in der Praxis nehmen Sie etwas festes oder nicht-durchsichtiges zu sich. Sie essen also nicht mehr während der letzten sechs Stunden vor dem Eingriff, und trinken auch keine(!) Flüssigkeiten wie Milch oder Suppe. Bis zwei Stunden vor dem Eintreffen sind klare (durchsichtige) Flüssigkeiten in kleinen Mengen erlaubt (also z.B. Wasser, (gesüsster) Tee, gefilterter Apfelsaft).

Was soll ich mit meinen Medikamenten tun, wenn ich doch nüchtern sein soll?


Besprechen Sie die Einnahme Ihrer Medikamente mit dem Anästhesisten. Ohne andere Abmachung dürfen Sie Ihre normalen Medikamente jederzeit bis zum Eingriff mit etwas Wasser schlucken.

Warum muss ich vor dem Eingriff nüchtern sein?


Bei einer Vollnarkose werden die Schutzreflexe, welche die Atemwege (Luftröhre, Lunge) schützen sollen, schwächer oder fallen ganz weg. Dazu gehört insbesondere das Schlucken und das Husten. Wenn sich viel Magensaft, Speisen oder Getränke im Magen befinden, können diese in der Speiseröhre hochfliessen und unbemerkt in die Luftröhre gelangen. Mit der (Be-)Atmung werden Sie immer tiefer in die Lungen befördert. Mageninhalt ist sehr aggressiv und kann die Lunge gewissermassen an-verdauen. Dadurch können äusserst gefährliche Lungenentzündungen entstehen (Aspirations-Pneumonie, Mendelson-Syndrom).

Ich brauche keine Vollnarkose; warum muss ich dennoch nüchtern sein?


Auch eine geringe Menge an Schlaf- und Beruhigungsmitteln, wie sie oft während Eingriffen verabreicht werden, dämpfen die Schutzreflexe der Atemwege und führen zum Risiko, dass Mageninhalt in die Lunge genannt. Auch ist es immer möglich, dass im Verlaufe des Eingriffes eine Lokal- oder Teil-Anästhesie in eine Vollnarkose umgewandelt werden muss. Zudem können starke Schmerzmittel zu Erbrechen führen. Dies erhöht wiederum die Gefahr, dass Mageninhalt und die Lungen gelangt – und ist unangenehm.

Mir wird oft Übel nach der Narkose! Könnt Ihre etwas dagegen tun?


Lassen Sie uns dies wissen! Denn, ja, wir können vieles tun. Zunächst aber können Sie selber gute Voraussetzungen schaffen: Essen Sie sechs Stunden vor Ihrem Eintreffen eine Kleinigkeit, welche reich an langsamen Kohlehydraten und arm an Fett sein soll (Banane, Vollkornbrot). Trinken Sie noch etwa drei Stunden vor dem Eingriff etwas gesüsstes (klare Flüssigkeit, siehe oben!) Dann ist auch die Wahl der Anästhetika (Narkose-Medikamente) und Schmerzmittel von Bedeutung. Bei besonders geplagten Patienten kann es sich lohnen, bereits während des Eingriffes Medikamente gegen Uebelkeit zu verabreichen, und nicht erst wenn die Übelkeit schon besteht.

Seit dem Eingriff habe ich gesundheitliche Probleme. Was soll ich tun?


Beachten Sie unsere Seite „Was soll ich tun, wenn...?“. Diese hilft Ihnen weiter.

Schadet die Narkose dem Gedächtnis?


Oft wird erzählt, dass die Narkose dem Gedächtnis schade. „Jeder weiss das“. Aber stimmt das wirklich? Niederländische Kollegen wollten es genau wissen. Sie haben die Gedächtnisleistung von 438 älteren Patienten, welche eine Hüftporthese brauchten, vor der Operation und während Monaten immer wieder nach der Operation untersucht. Die Patienten wurden durch los zwei Gruppen zugeteilt, die eine Hälfte erhielt eine Vollnarkose, die Andere eine Regionalanästhesie (Peridural oder Spinal). Bis Untersuchungs-Ende war die Gedächtnis-Leistung in beiden Gruppen gleich. Die Vollnarkose ist also nach aktuellem Wissen für das Gedächtnis nicht schlechter als die Teil-Anästhesie. Allerdings wurde das Gedächtnis dennoch in beiden Gruppen schlechter. War dies der natürliche Verlauf durch die Alterung? Möglicherweise ist es die Entzündungsreaktion im Körper, die nach jedem Eingriff entsteht und um so stärker ausgeprägt ist, je grösser der Eingriff war. Es ist also möglich, dass die Chirurgie selber dem Gedächtnis schadet. Dies wurde aber noch nie untersucht.

Diese Ausführungen gelten so nicht für Kleinkinder unter 3 Jahren. Da gibt es Hinweise darauf, dass entweder die Narkose oder ein grosser Eingriff Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns und insbesondere des Gedächtnisses (Hypocampus) haben kann.

Weshalb soll ich nicht selber heimfahren?


Bei jeder Anästhesie werden Medikamente verwendet, die die Aufmerksamkeit, die Wahrnehmung, das Verhalten und die Reaktionsfähigkeit beeinflussen. Auch wenn Sie die Wirkung nicht mehr wahrnehmen, so ist sie doch nicht sicher ganz abgeklungen (Betrunkene denken oft auch, Sie seien noch völlig normal). Damit besteht eine erhöhte Unfallgefahr. Wenn Sie am Verkehr teilnehmen, gefährden Sie sich und andere. Auch andere Gefahren sollten Sie meiden: Steigen Sie auf keine Leitern, gehen Sie kein Sturzrisiko ein, und unterschreiben Sie am Eingriffs-Tag keine Verträge.

Warum soll ich auch nach einer Regional-Anästhesie nicht selber fahren?


Auch bei einer Regional-Anästhesie sind oft Medikamente nötig, die die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit vorübergehend beeinträchtigen. Zudem können eine taube (noch nicht völlig aufgewachte) Extremität (Arm, Bein), wie auch Verbände, zu einer Fehlbedienung eines Fahrzeuges führen.

Weshalb stellt der Anästhesie-Arzt soviele Fragen?


Das Risiko einer Anästhesie hängt zum Teil von Ihrem Körperbau ab, zum Teil von Ihrer Gesundheit, zum Teil von Ihrer Vorbereitung und natürlich auch von der Art des Eingriffes ab. So spielen Ihr Gewicht und Ihre Grösse eine Rolle für die Dosierung (Menge) der Medikamente eine Rolle. Oder wenn Sie Zuckerkrank sind (Diabetes), ist es wichtig zu wissen, wie viel Insulin Sie nehmen haben und Ihren Blutzucker zu überwachen. Oder wenn Sie einen Infarkt erlitten haben, nehmen Sie Wahrscheinlich Medikamente, die die Blutstillung oder den Blutdruck und den Herzrythmus beeinflussen. Auch sollte der Anästhesist wissen, auf welche Medikament Sie unerwünscht reagieren. Und es gibt noch viele andere Dinge, die die Anästhesie-Führung und Ihre Gesundheit bzw. Ihr Risiko beeinflussen.

Was sind die Risiken einer Anästhesie?


Grundsätzlich gilt:

Ebenso muss man die Risiken einer Narkose von jenen einer Regional-Anästhesie (Teil-Anästhesie) unterscheiden:

Narkose-Risiken: Risiken der Teil-Anästhesie:(Regional-Anästhesie)

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